Chronik 28 - Schweinswale

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Chronik 28


CHRONIK 29 - CHRONIK  2016  BEOBACHTUNGEN  und  MELDUNGEN  III


18.05.2016  Vor  50 Jahren Weißwal im Rhein

Am 18. Mai 1966 wurde der Weißwal,  der später als “Moby Dick“ zu  Berühmtheit gelangte und die Schlagzeilen der Boulevardzeitungen aber auch der internationalen Presse von Times bis Prawda  beherrschte, erstmals im Rhein bei Duisburg von einem Tankschiff gesichtet.  Der Direktor des Duisburger Zoos Dr. Wolfgang Gewalt versuchte tagelang seiner habhaft zu werden; darüber erzählt er 20 Jahre später in seinem Buch „Auf den Spuren der Wale Expeditionen von Alaska bis Kap Hoorn“. Am nach einem Monat  und vielen Irrwegen erreicht  „Moby Dick“ am 16. Juni 1966 wieder die Nordsee. Sein Auftauchen vor dem Bundestag sorgte für ein Umdenken in der Naturschutz- und Umweltpolitik. 255 Jahre zuvor war  ein Beluga in der Schelde beobachtet worden (1711).

15.05.2016 Erneute Sichtung eines Grönlandwals Balaena mysticetus Linnaeus, 1758 im Südwesten Englands von Prof. Evans per e-mail.

Dear ECS members,

BOWHEAD WHALE

Back in Feb 2015, you may recall that some rather distant mobile phone shots revealed a brief visit to Europe from a bowhead whale off St Martin's in the Isles of Scilly. This was the first record of the species in the UK at least in modern times.

Well, we now have another sighting, possibly the same individual, this time off the coast of mainland Cornwall at Marazion. And this time, the tour operator, Marine Discovery managed to video the animal and its double blow, and they and others have taken some good  photos.

This follows shortly upon the narwhal stranding in the river Schelde in Belgium. What next?

best wishes,
Peter                               Handyfoto Feb. 2015 St. Martins Scilly Inseln




Handyfoto vom Februar 2015


13.05.2016 Vorlaüfiges Ergebnis der Autopsie des am 28.04.2016 bei Golsmaas gestrandeten Schweinswals durch Frau Prof. Prof. h.c. Dr.  Ursula Siebert  Institutsleiterin des ITAW der TiHo Hannover in der Außenstelle Büsum:

Der Allgemein- und Ernährungszustand des  123cm langen weiblichen Schweinswals war stark beeinträchtigt.  Todesursächlich sind nach bisherigem Erkenntnisstand  ausgedehnte eitrige Entzündungsherde in der Lunge bei massivem, obstruierendem Parasitenbefall der Bronchien und der Lungengefäße. Auch die Eustachische Röhre und das Mittelohr waren massiv befallen.   Das Gehirn wurde für weitere Untersuchungen entnommen.  Die Ergebnisse der pathologisch-histologischen Untersuchungen stehen ebenso wie die genaue Altersbestimmung (Jahrgang 2014 oder 2015?) noch aus.



10.05.2016 Pottwal bei Hornbaek beobachtet.

Die Artbestimmung erfolgte durch den schräg nach links gerichteten Blas.




06.05.2016 Delphin bei Studstrup gesichtet.

Der Delphin der seit Oktober bei Skaerbaek beobachtete ist jetzt vor Studstrup gesichtet worden.


03.05.2016

Foto 03. 05. 2016

Sigrid Maebe Der am 27. April 2016 tot angetriebene Narwal ist möglicherweise verhungert. Wegen der Verwesung gestaltete sich die Autopsie schwierig. Äußere Verletzungen bestanden nicht. Im Magendarmtrakt fanden sich außer kleinen Teilen von Plastik und verrottendem Holz, die sich in einer hohen Konzentration in der Schelde finden, keine Nahrungsreste. Ein cardiales Problem kann nicht ausgeschlossen werden, ebensowenig eine Störung der Schilddrüsenfunktion. Bei dem 3,04 m großen jugendlichem Individuum betrug das Gurtmaß 1.81cm. 100 km von der Nordsee entfernt ist diese erste Strandung in Belgien die südlichste überhaupt.



01.05.2016 Gr. Tümmler jetzt in Dänischen Gewässern

www.hvaler.dk berichtet über Sichtungen der Gr. Tümmler am 28.04 im Sonderborger Hafen, am 30. April Filmaufnahmen bei Strib http://www.youtube.com/watch?v=qZPZLh5lz8&feature=youtube.be und am 1. Mai bei Baring Vig.  Auf dem Weg nach Norden?.


Foto Karin und Karsten Hansen www.hvaler.dk


28. 04.2016 Lebendstrandung eines Schweinswals an der Ostseeküste von Angeln Golsmaas/Nydam

Am Donnerstag nachmittags schwamm ein Schweinswal orientierungslos im flachen Wasser an der Ostseeküste von Angeln zwischen Falshöft und Golsmaas in Höhe Nydam. Der zuständige Seehundjäger und der Verfasser waren vor Ort und mussten dem Todeskampf des 126cm langen weiblichen Tieres hilflos zu sehen. Gegen 18h30 war der Tod eingetreten. Das Tier wird in Kürze durch Frau Prof. Prof. h.c. Dr. Ursula Siebert  vom ITAW der Tierärztlichen Hochschule in Büsum untersucht. Ein Video  das weder die Würde des Tieres noch die Gefühle des Publikums verletzen  sollte, ist auf www.shz.de zu sehen.




28.04.2016 Kadaver eines jugendlichen, männlichen Narwals  in der Schelde/Belgien angetrieben

VAGRANT WHALE FOUND IN BELGIUM

(posted by Peter Evans on behalf of Jan Haelters)

On the evening of 27 April 2016, a narwhal was found on the banks of the River Scheldt, Belgium (more than 50 km from the sea!). The animal was in an advanced state of decomposition. It is a juvenile male of 2.9 m length (without the tusk). Its remains weighed 290 kg. It was autopsied on 28 April in a joint effort by the Universities of Ghent and Liège.

This is the first recorded case of a narwhal in Belgium. The skeleton of the animal will be taken into the collections of the RBINS.

Historical records from Europe include one stranded on the Norfolk coast (UK) in 1588, one in the Firth of Forth (UK) in 1648, a female stranded in the River Elbe near Hamburg (Germany) in Feb 1736, a live stranding in Lincs (UK) in Feb 1800, a stranding in Yorkshire (UK) in 1806 (not yet confirmed) a stranding in Shetland (UK) in September 1808, a sighting off the Aberdeenshire (UK) coast in 1882, a female captured by a fisherman near a sandbank in the Zuider Zee (The Netherlands) in March 1912, and two females in the Thames Estuary (UK), one in Essex in Feb and the other in Kent in July, 1949, as well as two sighted off Orkney in June of that year. There have also been at least two records from the Baltic.

Information about any other historical records of narwhal in the North Sea and adjacent areas are welcome.

Professor Peter Evans berichtet  über den Fund eines jugendlichen männlichen Narwals (2,9m, 200kg) am 26. April in der Schelde 50km von der Mündung in die Nordsee. Der Kadaver befindet sich in einem fortgeschrittenen Stadium der Verwesung. Die Autopsie erfolgte in Kooperation der Universitäten Ghent und Liège, das Skelett

Dr. Carl Christian Kinze  berichtet  in: To “nye” Hvalarten for de danske farvande  - Zwei „neue“ Walarten in dänischen Gewässern   (2011) über einen am 16. Juli 1960 im nördlichen Teil des Isefjords der Insel Seeland  getöteten Narwals Monodon monoceras Linnaeus, 1758; der dänische Name lautet ähnlich wie  der deutsche: Narhval. Übereinstimmend mit Peter Evans führt er folgende Vorkommen an: Norfolk 1588, Firth of Forth 1648, Elbe 1736, Boston Lincolnshire 1800,  Shetland Örne 1808,  Harderwijk Zuidersee 1912, Themsemündung 1949 und 1992 bei Landskrona im Öresund. Darunter waren mindestens drei weibliche Individuen. Die Hamburger Zoologin Erna Mohr berichtet 1931 neben dem am  31. Januar 1736 in der Elbe bei Osten gefangenen fast 18 Fuß langen Narwal (Borkenhagen 2011: 17 Fuß 9 Zoll 5,20 m) über einen zweiten Narwal in der Niederelbe im gleichen Jahr.. Das Zoologische Museum  Universität Kiel bewahre „als Nr. 575 das Stück eines Stoßzahns, gefunden auf Hof Ruhleben bei Neustadt“. Bereits 1935 jedoch korrigierte Erna Mohr  ihre eigene Angabe in „Historisch-zoologiscvhe Walfischstudien " es seien zwei Tiere gewesen. Es war wohl nur ein Tier, das schließlich ausgestopft nach Dresden kam. (CCK per e-mail 01.05.2016)


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