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Bedrohung:
Direkte Fänge des Brillenschweinswals sind belegt durch archäologische Funde bei Tunel im Beagle Kanal vor über 6000 Jahren (Pirana und andere 1985). Weitere archaeologische Funde sollen 1400 Jahre alt sein. Direkte Fänge sind dokumentiert aus den Jahren 1912, 1919 und 1922 für Südgeorgien. Nach Angaben verschiedener Walfänger wurden die Tiere in früheren Zeiten mit Gewehren für den Eigengebrauch geschossen (Fraser 1968). Noch heute werden möglicherweise auch Brillenschweinswale wie andere Schweinswale (Burmeisterschweinswal, Phocoena spinipinnis) und Delphine (Chilenischer Delphin Cephalorhynchus Eutropia- Peale's Delphin Lagenorynchus australis) besonders in Südchile illegal direkt gefangen, geschossen oder harpuniert, um als Köder für Krabbenfallen verwendet zu werden. Man schätzt, dass auf diese Weise mehrere hundert Delphine und Schweinswale jährlich ums Leben kommen. (Culik 2002) Eine andere Gefahr ist wie für viele andere Schweinswalarten und kleine Delphine die Stellnetzfischerei, diese wird in Südamerika, speziell in Feuerland von Land aus betrieben.(Goodall und Sciavini 1995) Die Netze werden am Land befestigt und senkrecht zur Küstenlinie ins Wasser gebracht. Sie flottieren frei mit der Strömung und mit dem sehr großen Tidenhub. Die Netze werden aber nicht regelmäßig kontrolliert. Durch den Gebrauch von Geländewagen hat diese Art der Fischerei seit 1988 zugenommen, vorwiegend zwischen Oktober und April. 5 Beifänge sind nachgewiesen. Ein weiteres indirektes Indiz könnte nach Meinung von Goodall und Schiavini sein, dass in den Buchten, in denen Stellnetzfischerei betrieben wird, auch die meisten Strandfunde registriert werden. Andere Gründe seien jedoch auch durchaus denkbar. Dafür dass es sich bei den von Goodall und Schiavini bis 1994 registrierten und untersuchten Strandfunden von Brillenschweinswalen überwiegend um Beifänge handelt spricht der Vergleich mit der Untersuchung von Beifängen und Strandfunden von Schweinswalen in der westlichen Ostsee. (Pfander & Pfander 1997)
Eine weitere Gefahr stellt die Hochseefischerei im Südatlantik dar. Diese hat in den letzten 20 Jahren erheblich zugenommen, insbes. auch mit Bodenschleppnetzen und als Langleinenfischerei. Es gibt keine Berichte über Beifänge auf hoher See. Fortsetzung nächste Seite